Historie
Unsere Schäferei besteht bereits seit Ende der 1980er Jahre. Was als Hobby begann, wurde schnell zu einem Großprojekt, das sich inzwischen zu einem landwirtschaftlicher Nebenerwerbsbetrieb entwickelt hat.
Zunächst fanden auf unserem Grundstück im Erlanger Norden diverse Mischlingsschafe, etliche Ziegen und ein Schimmel Zuflucht. Doch bald schon galt unser Interesse vor allem der Schafzucht – zunächst in erster Linie zur Fleischproduktion. Schafwolle war damals schon ein schlechtes Geschäft. Schnell wuchs die Herde auf gut 300 Tiere an – vor allem Merinomischlinge, aber auch verschiedene andere.
Seit Anfang der 90er Jahre rückte zunehmend das Coburger Fuchsschaf in den Fokus unserer Zucht. Nachdem wir erste Tiere von anderen Züchtern übernehmen konnte, begannen wir eine eigene Herdbuchzucht aufzubauen. Wir wurden Mitglied im Herdbuchzuchtverband und hielten zu Bestzeiten über 100 Coburger Muttertiere, nebst Zuchtbock und Lämmern.
Aufgrund der ICE-Baustelle in unmittelbarer Nähe unserer Koppeln, mussten wir unseren Bestand inzwischen aus Platzmangel drastisch reduzieren. Derzeit besteht unsere Herde aus ca. 50 Muttertieren – ein Grossteil davon Herdbuchtiere – mit Lämmer und Böcken.
Philosophie
Naturnahe Landwirtschaft war und ist uns ein besonderes Anliegen. Unser Stall befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Eisgrube und ist umrahmt von altem Eichenbestand, deren Erhalt uns ebenso am Herzen liegt.
Von Beginn an, haben wir unsere Tiere nur auf der Koppel gehalten und zusätzlich mit ausgewähltem Raufutter versorgt. Heute ernten wir Heu und Grassilage auf geschützten, besonders wertvollen Flächen der Fränkischen Schweiz. Wir verzichten auf Düngung und Mähen frühestens Mitte Juli, um den Wiesenbrütern genug Zeit zur Aufzucht ihrer Jungen zu lassen.
Durch diese nachhaltige Produktion helfen wir wertvolle Kulturlandschaft zu erhalten und gewinnen gleichzeitig Futtermittel, die uns eine biologische Aufzucht unsere Tiere ermöglichen.
Natürlich ist es solchermaßen nicht möglich, die Lämmer zur Fleischgewinnung zu mästen – und das wollen wir auch gar nicht. Viel mehr setzen wir auf die langsame Reifung des Fleisches. Unsere Jungböcke erreichen die Schlachtreife durchschnittlich erst mit einem Jahr. Ein mageres, schmackhaftes Fleisch, dass leicht an Wild erinnert, ist der Lohn für die Ausdauer.
Arterhaltungszucht
Warum züchtet man eine alte Nutztierrasse? Nun da gibt es viele Gründe.
Zum einen, weil diese ursprünglichen Rassen im allgemeinen robuster sind, weniger anfällig für Krankheiten und genügsamer bei der Futterauswahl. Außerdem sind sie in den meisten Fällen Lieferanten für verschiedenste Produkte gleichzeitig (Wolle, Fleisch, Fell), während moderne Rassen meist auf eine Hauptprodukt hin gezüchtet sind (Milchschafe, Fleischschafe, „Wollschafe“ = Merino).
Warum wir uns speziell für das Coburger Fuchsschaf entschieden haben, liegt sicher zu aller erst an seiner außergewöhnlichen Färbung. Schon die Lämmer sind in ihrem rotbraunen Jugendkleid besonders nett anzusehen und erinnern an kleine Kitze. Überzeugt hat uns schließlich auch die hervorragende Fleischqualität, die für die lange Aufzugzeit entschädigt.
Nachdem wir uns nun schon seit langem für der Erhaltung einer alten Nutztierrasse einsetzen, haben wir vor einigen Jahren endlich Gleichgesinnte im Erlanger Raum gefunden. Seit 2014 sind wir Mitglied im Archebauernhof Stadt und Land Erlangen e.V. Mit gemeinsamen Aktivitäten unterstützen wir uns gegenseitig bei unseren jeweiligen Projekten.
Seit 2016 sind wir jetzt außerdem Mitglied der Vermarktungsgenossenschaft „Das Goldene Vlies“, durch die es uns nun gelingt auch die sonst besondere Fuchswolle besser zu vermarkten. Zusammen mit anderen Fuchszüchtern der Genossenschaft lassen wir unsere Wolle zu attraktiven Produkten veredeln, die Sie ab Hof kaufen, aber auch hier in unserem Shop bestellen können.